ZAHNSTEIN UND SEINE FOLGEN

Hallo liebe Tierfreunde,

 

In der heutigen Ausgabe möchte ich auf die Zahngesundheit, insbesondere bei Hunden eingehen. Immer mehr Hunde leiden an Zahnstein. Ursachen können genetische Faktoren wie z. B. die Speichelzusammensetzung, der pH-Wert im Maul, Kopfgröße- und Form aber auch eine ungeeignete Ernährung sein.

WAS IST ZAHNSTEIN EIGENTLICH?

Zahnstein bildet sich aus bakteriellen Belägen, die durch Einlagerung von Mineralien (Phosphor, Calcium, Magnesium) verhärten. Vor allem durch die Aufnahme von stärke- und zuckerhaltiger Nahrung wird dieser Prozess gefördert und schafft einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze, welche wiederum Säuren produzieren, die den Zahnschmelz anfressen. So entsteht nach und nach Angriffsfläche für weitere Keime.

FOLGEN VON ZAHNSTEIN

Folgen von Zahnstein können neben einem übelriechenden Maulgeruch, chronische Entzündungen mit Rückbildung des Zahnfleisches sein: Das Zahnfleisch wird zurückgedrängt, die Zahnhälse liegen blank und das Zahnfleisch entzündet sich - genau wie bei uns Menschen. Dieser Prozess kann über Monate bis Jahre gehen. Bakterien können sich dadurch entlang des Zahnes zur Wurzel hin ausbreiten und zu einer Lockerung des Zahnhalteapparates bis hin zur Knochenauflösung führen – bis die Zähne letztendlich ausfallen.

Ein Nichtentfernen des Zahnsteins macht nach und nach den ganzen Hund krank. Zahnfleischentzündungen können das Herz infizieren und dessen Funktion schädigen. Die Entzündungen durchwandern den ganzen Körper und schwächen das Immunsystem. Das Fressen wird eingestellt und es kommt zur Abmagerung. Die meisten Hunde zeigen erst sehr spät, dass sie Schmerzen haben und somit ist ihr Leidensweg lange und qualvoll. Jeder, der selbst schon einmal Zahnschmerzen hatte, weiß, wie schlimm dies ist.

WIE KANN MAN ZAHNSTEIN VORBEUGEN?

Hund kaut auf Knochen - Mobile Tierheilpraxis Katharina Dechant in Regensburg und Umgebung
Flickr CC - Shane Adams - Dreyfuss chews his bone

Als erstes sollte auf eine kohlenhydratarme Ernährung geachtet werden, d.h. Futter und Leckerli mit Getreide- und Stärkeanteil vom Speiseplan des Hundes streichen. Gerade kommerzielle Trocken- und Feuchtfutter besitzen sehr oft einen hohen Anteil davon.

 

Eine Umstellung auf die Rohfütterung kann durchaus dazu führen, dass die Entstehung von Zahnstein eingedämmt wird. Ich gebe meinen Hunden gerne große Fleischstücke, damit sie lange etwas zum Bearbeiten und Kauen haben wie z. B. ein großes Stück Pansen. Auch natürliche Knochen (bitte niemals gekochte Knochen verfüttern) und getrocknete Büffelhaut eignen sich hervorragend zur Zahnreinigung. Auch Zusätze, die ins Futter gemischt werden, können helfen. Bei Fragen dazu berate ich euch gerne.

Von den handelsüblichen Zahnsticks rate ich eher ab, da diese Stärke und Zucker enthalten, was sich ja wiederum negativ auf die Zahngesundheit auswirkt. Außerdem sind sie nicht hart genug, um eine mechanische Einwirkung auf die Zähne zu haben.

Hund mit Tennisball - Mobile Tierheilpraxis Katharina Dechant in Regensburg und Umgebung
Flickr CC - Lisa Padilla - ball

Auch spezielles Hundespielzeug bietet einen gewissen Abrieb des Zahnsteines. Für die Balljunkies: Bitte keine Tennisbälle verwenden. Sand, Steinchen und Quarzkristalle im Überzug des Tennisballs können bei intensiver Bearbeitung einen abreibenden Effekt auf die Zähne, bis hin zur Höhe des Zahnfleisches haben. Hartgummibälle eignen sich besser.

Die regelmäßige Überprüfung der Zähne durch uns Tierbesitzer und regelmäßiges Zähneputzen mit einer für Hunde geeigneten Zahncreme kann Zahnsteinbildung vorbeugen - sofern der Hund es zulässt und daran gewöhnt wurde.

Hilft dies alles nichts oder ist der Zustand der Zähne schon sehr schlecht, ist es sinnvoll, durch einen Tierarzt den Zahnstein entfernen zu lassen.

FAZIT

Durch eine gesunde, kohlenhydratarme Nahrung, entsprechender Knochenfütterung und richtigen Kauartikeln ist ein wichtiger Baustein für die Zahngesundheit des Hundes gelegt. Getreide und Zucker sollte unbedingt vermieden werden. Hat sich einmal Zahnstein gebildet, sollte er unbedingt entfernt werden, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. So kann die Zahngesundheit bis ins hohe Alter erhalten werden. 

Herzlichst,

 

Eure Tierheilpraktikerin

Kathi

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