Gefährliche Zimmerpflanzen- Gefahr im Katzenhaushalt

Hallo liebe Tierfreunde,

 

Einige Katzenhalter kennen das Problem: Der Stubentiger sitzt gerne auf der Fensterbank und knabbert an den dort stehenden Pflanzen. Auch wenn eine Pflanze selbst nicht giftig sein muss, wurde sie meistens mit Pflanzen-schutzmittel behandelt und kann so Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Daher gehe ich in diesem Beitrag auf die 10 häufigsten Zimmerpflanzen, die unseren tierischen Mitbewohnern gefährlich werden können, ein.

1. Amaryllis: Werden die langen schmalen Blätter verschluckt, kann dies Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall bis hin zu Apathie auslösen.

2. Calla: Diese edle Zimmerpflanze ist für unsere Stubentiger genauso schön wie giftig. Selbst über die Blätter sondert eine unbeschädigte Pflanze giftigen Pflanzensaft ab. Symptome sind Bauchschmerzen, Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Krampfanfälle, Atemstillstand und folglich Tod.

3. Chrysanthemen: Diese schönen Herbstblumen sind nicht nur für Katzen, sondern auch für Hunde, Meerschweinchen und Weidetiere giftig. Eine Vergiftung kann zur Erblindung, Übelkeit und Erbrechen oder sogar zum Leber- und Nierenversagen führen.

4. Kalanchoe oder Flammendes Käthchen: Diese wunderschöne Pflanze mit ihren sommerfrischen Farben wird gerne zu Muttertag verschenkt. Die fleischigen Blätter enthalten Gifte, die bei Verzehr spastische Muskel-krämpfe auslösen können.

5. Lilien: Fast alle Lilienarten sind für Katzen giftig! ALLE Teile dieser Pflanze sind toxisch! Selbst geringe Mengen und der Blütenstaub reichen aus! Symptome sind Erbrechen, Inappetenz und Apathie. Besonders tückisch: Die Vergiftung kann ein akutes Nierenversagen verursachen, das sich erst nach 48 bis 72 Stunden bemerkbar macht.

Katze schnuppert an Blumen in einer Vase- Mobile Tierheilpraxis Katharina Dechant in Regensburg und Umgebung.
Flickr CC -zeevveez- Cat Enjoying Flowers

6. Alpenveilchen: Diese klassische Zimmerpflanze ist auch für Hunde, Hamster, Hasen und Vögel giftig. Gerade die Knolle enthält Triterpensaponine, die giftig sind. Erbrechen, Durchfall und Herz-Kreislauf-Versagen können auftreten. Bereits geringe Mengen können nach dem Verzehr tödliche Folgen nach sich ziehen.

7. Weihnachtsstern: Der Milchsaft dieses Wolfsmilchgewächses besitzt eine ätzende Wirkung. Bei Katzen, Hunden, Vögeln und Nagern kann er Vergiftungserscheinungen wie Lähmungen, blutige Brechdurchfälle und Organschäden hervorrufen.

8. Tulpen/Narzissen: Diese schönen Frühjahrsblüher sind für Pferde, Hunde und Katzen, Hasen und Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen giftig. Besonders die Zwiebeln können Speichelfluss, Erbrechen, Magen– und Darmbeschwerden auslösen.

9. Azalee: Diese Blütenwunder enthalten Acetylandromedol. Dieses Gift führt zu rauschartigen Zuständen mit Apathie, Erbrechen und in besonders schweren Fällen zu Koma und Herzversagen.

10. Orchideen: Orchideen sind fast in jedem Haushalt zu finden. Da es eine Vielzahl an Züchtungen dieser Pflanze gibt, gibt es unterschiedliche Auffassungen, was ihre Giftigkeit betrifft. Daher lautet der Grundsatz bei Tieren im Haushalt: Vorbeugen ist der beste Schutz! Ich rate daher vom Aufstellen dieser Pflanze in Katzenhaushalten ab.

Wie erkenne ich eine Vergiftung?

Anzeichen für Vergiftungen sind vielfältig. Diese variieren je nach Art des aufgenommenem Giftes und der Giftmenge sowie dem gesundheitlichen Zustandes Ihres Stubentigers. Wie oben bereits beschrieben deuten Symptome wie Zittern, Speicheln, Erbrechen, Taumeln, Reizung der Schleimhäute, Pupillenerweiterung, Schwäche,… auf eine mögliche Vergiftung hin. Bitte unbedingt sofort den Tierarzt aufsuchen!

vorbeugen

Katzen, vor allem reine Wohnungskatzen, sollten in der Wohnung über ausreichende Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten verfügen. Außerdem sollten reine Wohnungskatzen nie alleine gehalten werden.

 

Zwei Katzen kuscheln zusammen. Mobile Tierheilpraxis Katharina Dechant in Regensburg und Umgebung
Flickr CC- Sakura Dragonhearth- Kirk and Spock

 

Auch Kratzbäume mit vielen Versteckmöglichkeiten bieten Abwechslung.

Freier Zugang zu frischem Katzengras (z. B. Weizenkeimgras) sollte immer zur Verfügung stehen. (Achtung: Zyperngras eignet sich aufgrund der scharfen Kanten der Blätter nicht als Katzengras ).

Für Katzenhalter sollte immer gelten: Wenn nicht bekannt ist ob eine Pflanze giftig ist oder nicht, gehört sie nicht in einen Katzenhaushalt. Beachtet man diese Dinge, steht einem langen, gesunden Katzenleben nichts mehr im Wege.

Herzlichst,

eure Tierheilpraktikerin

Katharina Dechant

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