Herbstgrasmilbe
Hallo liebe Tierfreunde,
Die Tage werden kürzer und es „herbstelt“ schön langsam. Die Temperatur nimmt ab und somit entstehen ideale Bedingungen für die Herbstmilbe (lat. Neotrombicula autumnalis), auch bekannt als Grasmilbe oder Erntemilbe. Ihre Larven zählen zu den sogenannten Laufmilben und werden vor allem Mitte Juli bis Ende Oktober, insbesondere an trockenen, sonnigen Nachmittagen aktiv.
Vorkommen
![Herbstgrasmilbe unter dem Mikroskop; Mobile Tierheilpraxis Katharina Dechant in Regensburg und Umgebung](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=250x1024:format=jpg/path/s1b5901f2458b8428/image/i96ea6e5e0dbd3376/version/1472291704/herbstgrasmilbe-unter-dem-mikroskop-mobile-tierheilpraxis-katharina-dechant-in-regensburg-und-umgebung.jpg)
Herbstgrasmilben sind weltweit verbreitet und treten in Gärten, auf Wiesen und an Waldrändern auf. Die Eier legen sie auf Grashalme oder Moosflächen ab. Die Larven sind bis zu 0,3 mm groß (ausgewachsen 2 mm) und orange bis rot gefärbt. Sie heften sich an die Haut der vorbeilaufenden Tiere wie Hunde, Katzen, kleine Nagetiere und auch Vögel und durchschneiden mit ihren Mundwerkzeugen deren oberste Hautschicht. Dort sondern sie ein Speichelsekret ab, welches untere Schichten der Haut löst. Dieses Gewebe dient ihnen als Nahrung. Im Gegensatz zu Zecken nehmen sie selten Blut dabei auf. Nach ca. 3 Tagen fallen die gesättigten Larven ab und entwickeln sich über drei Stadien zu erwachsenen Milben.
Die Larven bevorzugen warme, dünnhäutige Körperregionen und Hautfalten. Bei Katzen und Hunden sind meist der Zwischenzehenbereich, der Nasenrücken, die Augenbögen, Ohrfalten, Lidränder, Arm- und Schenkelbeugen, Schwanzspitze, der Anus und die Vulva betroffen.
Symptome
Unsere Vierbeiner haben mäßigen bis unerträglichen anhaltenden Juckreiz. Es kommt zu Hautrötungen, Pustel- und Quaddelbildung. Bei frischem Befall erkennt man an diesen Hautveränderungen orangerote Krusten, an denen auch das Fell ausgehen kann. Aufgrund des starken Juckreizes kratzen und lecken sich unsere Tiere vermehrt und die Gefahr bakterieller Sekundärinfektionen und Entzündungen nimmt zu. Bei sehr massivem Befall können durch den Speichel der Milbenlarven Allergien entstehen. Die Symptome halten nach Abfallen der Larven meist noch einige Tage an. Wichtig: Herbstgrasmilben übertragen keine Krankheiten!
![Kratzender Hund; Mobile Tierheilpraxis Katharina Dechant in Regensburg und Umgebung](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=501x10000:format=jpg/path/s1b5901f2458b8428/image/icbee5c423f015975/version/1472292156/kratzender-hund-mobile-tierheilpraxis-katharina-dechant-in-regensburg-und-umgebung.jpg)
Diagnose
Durch ein Mikroskop oder sogar mit einer Handlupe lassen sich die Larven gut nachweisen, da sie immer in hoher Anzahl an den betroffenen Körperstellen auftreten. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Hund oder die Katze auf ein weißes Tuch zu stellen und das Fell mit einem Flohkamm zu bürsten. Ist das Tier befallen, zeigen sich darauf orangerote Punkte.
Behandlung
![Kokosöl; Mobile Tierheilpraxis Katharina Dechant in Regensburg und Umgebung](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=349x1024:format=jpg/path/s1b5901f2458b8428/image/i1277f15b6ef9fce6/version/1472302367/kokos%C3%B6l-mobile-tierheilpraxis-katharina-dechant-in-regensburg-und-umgebung.jpg)
Die Schulmedizin behandelt mit speziellen Insektiziden, sog. Akariziden, die laut einer Studie der Universität Paderborn auch nur zu mäßigen Erfolg mit Nebenwirkungen für unsere Tiere führen. Pflanzliche Mittel wie Neemöl sind beim Einsatz bei Hunden (Bei Katzen bitte nicht anwenden, da Verträglichkeit umstritten ist) wirksam und nebenwirkungsfrei. Auch Geraniol und Kokosöl zeigen gute Resultate. Durch den hohen Gehalt an Laurinsäure hat Kokosöl einen insektenabwehrenden Effekt. Die Milbenlarven meiden bestrichene Körperpartien mit Kokosöl und Geraniol bzw. fallen schneller ab. Das besondere an Geraniol: Der überziehende Ölfilm verstopft deren Atmungssystem und es kommt zum Erstickungstod. Genauso scheint es bei Melkfett zu sein. Auch die Heißluft eines Haarföns zeigt wohl Wirkung. 3 Sekunden föhnen bei 50 Grad lässt die Plagegeister absterben.
Vorbeugung
Das Wichtigste ist ein gutes Immunsystem als Folge einer ausgewogenen Ernährung. Auch spezielle immunstärkende, die Haut unterstützende Mittel sind sinnvoll. Ein Beispiel hierfür ist Nachtkerzenöl, das sowohl innerlich, als auch äußerlich angewendet werden kann.
Was wir Zweibeiner tun können: Den eigenen Rasen kurz halten, Moos entfernen und viel wässern, denn die Milben lieben eine sonnige und trockene Umgebung. Wenn möglich sollten die Hundebesitzer unter uns die Gassistrecke ändern und Wiesen eher meiden. Nach einem Spaziergang im Grasmilbengebiet ist es ratsam, den Bauch und die Beine des Hundes mit lauwarmen Wasser abzuwaschen.
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Tipps zu diesem Thema geben und wünsche euch und euren Vierbeinern eine schöne und vor allem milbenfreie Zeit.
Herzlichst,
Eure Tierheilpraktikerin
Kathi Dechant
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Iris Staufer (Montag, 29 August 2016 09:36)
Herzlichen Dank für diesen informativen Blog
Viele Grüsse
Kathi Dechant (Montag, 29 August 2016 17:50)
Hallo Iris,
vielen lieben Dank für dein Feedback. Freut mich natürlich sehr, wenn er so gut ankommt :)
Liebe Grüße
Marion (Montag, 29 August 2016 19:40)
Kann es sein, dass diese Viecher dieses Jahr vermehrt und vorallem schon früher auftreten, Lenny hat die Symptome heuer schon seit Ende Juli
Kathi Dechant (Samstag, 03 September 2016 20:32)
Hallo Marion,
ja das kann gut sein. Kenn einige Hunde, bei denen dieses Problem schon sehr früh auftrat dieses Jahr.