Giardien
Hallo liebe Tierfreunde,
momentan häufen sich bei mir in der Tierheilpraxis Fälle von Hunden, die sich mit Giardien infiziert haben. Daher möchte ich in dieser Ausgabe genauer auf das Thema eingehen.
Was sind Giardien?
Giardien sind mikroskopisch kleine einzellige Parasiten, die im Magen-Darm-Trakt von z. B. Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen und sogar Menschen vorkommen. Sie sind nach den Würmern die zweithäufigste, durch Parasiten übertragene Infektion. Vor allem bei Hunden und Katzen können sie schlimme Durchfälle auslösen.
Giardiose ist eine sogenannte Zoonose, dass bedeutet, dass das Tier den Menschen und umgekehrt mit der Krankheit infizieren kann. Gefährlich ist dies vor allem für sehr immungeschwächte Personen und kleine Kinder. Wenn man aber die normalen hygienischen Standards einhält, ist eine Infektion sehr selten.
Hunde und Katzen mit einem guten Immunsystem sind in der Regel relativ robust gegen diese Parasiten. Gefahr einer Infektion gibt es vor allem bei jungen, alten und immungeschwächten Tieren.
Ansteckung
Ansteckungsgefahr besteht z. B. durch das Trinken aus verschmutzten Gewässern, mangelnde Hygiene (kein Händewaschen) und sogar durch das Schnüffeln eures Vierbeiners an infizierten und wieder mal nicht beseitigten Kothäufchen (egal welcher Größe) anderer Hunde. Giardien werden über den Mund aufgenommen, wandern dann in den Dünndarm, saugen sich an dessen Wand fest, zerstören diesen und vermehren sich extrem schnell. Im Enddarm bekommen sie dann eine Art Schutzhülle und werden in Form von Zysten über den Kot ausgeschieden. Daher sind sie leider oftmals sehr resistent gegenüber chemischen Desinfektionsmitteln. Giardien sind ca. einen Monat lang außerhalb des Darms infektiös. Bei kühler, feuchter Witterung können sie aber auch problemlos mehrere Monate überleben.
Krankheitssymptome
Welpen, Jungtiere, kranke und gestresste Tiere leiden häufig an massiven Durchfällen, die meistens fettig und schleimig sind und auch Blut enthalten können. Manche Vierbeiner zeigen weiterhin Appetit und magern trotzdem ab. In ganz extremen Fällen kann es zu Ekzemen, Verdauungsstörungen bis hin zur Blutarmut kommen. Tiere, die keine Symptome zeigen, können trotzdem mit Giardien infiziert sein und diese an die Umwelt abgeben.
Diagnose
Durch Kotproben, die mindestens drei Tage hintereinander gesammelt werden sollten, kann ein Befall festgestellt werden, da nicht bei jedem Kotabsatz die Zysten mit ausgeschieden werden. Oftmals ziehen sich die Parasiten auch in die Gallenwege zurück und werden erst wieder durch Stresssituationen des Tieres mit dem Kot ausgeschieden.
Maßnahmen
Bei der Ernährung sollte KOMPLETT auf Kohlenhydrate und stärkehaltige Nahrungsmittel verzichtet werden. Giardien ernähren sich von der Glucose bzw. brauchen diese als Energielieferant. Am besten erfolgt eine Umstellung auf Rohfütterung (BARF). Als hygienische Maßnahmen sollten Wasser- und Futterschüsseln mehrmals täglich mit kochenden Wasser ausgespült und das Wasser regelmäßig gewechselt werden. Hundedecken, Körbchen, etc. sollten bei mindestens 70 Grad mehrmals gewaschen werden. Den Hund nicht aus Pfützen, stehenden Gewässern, etc. trinken lassen. Ganz wichtig: Den Kot sofort entfernen (hohe Ansteckungsgefahr).
Behandlung
Schulmedizinisch werden Giardien mit Mitteln wie Metronidazol oder Fenbendazol behandelt. Diese Mittel haben leider auch viele Nebenwirkungen, die bis hin zur Schädigung der Bauchspeicheldrüse gehen können.
In meiner Praxis verordne ich meinen Tierpatienten ein Behandlungsschema mit einer Kur aus naturheilkundlichen Zusätzen, darmaufbauenden Produkten und eine speziell abgestimmte Ernährung. Damit hat man das Problem "Giardien" wieder schnell im Griff.
Herzlichst,
Ihre Tierheilpraktikerin
Katharina Dechant
Kommentar schreiben